Die Geheimagenda des Nachtelefonierens
Abwesende Mitglieder nachzutelefonieren ist nicht immer erfreulich. Doch ob es gemacht wird, unterscheidet gute von schwachen Chaptern - vor allem im Lauf der Zeit.
Fehlendes Nachtelefonieren lässt Chapter vermorschen
Ich hatte mal einen alten Obstbaum im Garten, der hatte einen toten Ast auf dem ein Vogelnest gebaut war. Mein Nachbar meinte, der Ast müsse weg. Ich wollte das Vogelnest behalten. Nach ein paar Jahren entdeckte ich, dass es nicht mehr benutzt wurde und wollte den Ast schneiden. Der hatte den halben Baum vermorscht, wir mussten ihn massiv zurückschneiden. Er erholte sich nur sehr langsam.
In Chaptern ist das leider genauso. Chapter, die auf das Nachtelefonieren verzichten, eben weil es nicht angenehm ist, schädigen sich langfristig.
Als ich Chapterdirektor in Klagenfurt war, verzichteten wir auf das Nachtelefonieren fehlender Mitglieder. Wir waren 38 Mitglieder und hatten eine Anwesenheitsquote von ca. 70%. Im Rahmen der ersten Verlängerung verloren wir zuerst 10 und in den 4 Wochen danach weitere 5 Mitglieder. Wir haben ein “vermorschen” zugelassen. Denn von den 10 wären 7-8 schon zum Nachbesetzen gewesen. Da wären Sparten wieder gefüllt worden und die bestehenden Mitglieder hätten Wachstum gesehen. So gingen viel mehr, denn nach den ersten 10 gingen im Schock eben weitere 5. Ich wette heute: wir hätten 6-7 halten können und 4-5 bereits nachbesetzt.
Nachtelefonieren ist ein Sensor
Wer nachtelefoniert erfährt rasch, wenn Mitglieder ausscheiden.
Wer nachtelefoniert kann rasch Positionen neu besetzen und Branchenlücken schließen.
Wer nachtelefoniert zeigt auch dem Team, dass im die anderen wichtig sind.