Netzwerker sind keine Helden - und brauchen auch keine
Viele Kinder lieben Heldengeschichten. Ob der starke Superman, die geduldige Aschenputtel oder das listige Tapfere Schneiderlein. Schon in der Antike sehnte man sich nach dem einen, starken Macher, der alles kann - so lange er keinen Pfeil auf die Achilles-Sehne bekommt. Das Muster ist aber immer gleich: Allein losziehen, einsam Prüfungen bestehen, fast schutzlos dem Bösen gegenübertreten, Ruhm und Liebe ernten.
Der Held. Kämpft gegen den Drachen, riskiert Kopf und Kragen, kommt zurück ins Dorf – zerzaust, aber siegreich – und wird belohnt. Mit der Jungfrau. Oder mit Bier. Meistens ist Bier praktischer. Und es gibt viel mehr davon.
Manch ein Unternehmer hat das als Kind verinnerlicht und macht das noch immer so. Manch einer ist der Ritter der Nachtschicht, der bis in die Morgenstunden mit Excel Tabellen ringt und Powerpoint Folien zimmert, um einen Termin vorzubereiten… der dann abgesagt wird.
Der Chapterdirektor, der fast im Alleingang verucht einen Besuchertag aufzustellen, dabei übersieht, dass er das Team verloren hat. Die anderen sitzen im Raum und wundern sich. Warum holt er uns nicht ins Boot? Traut er uns das nicht zu? Hält er uns für inkompetent? Aus Verwunderung wird rasch Verbitterung und Ablehnung. Just hat der engagierte CD ein negativ eingestelltes Team ohne Engagement.
Das, meine Lieben, ist die Falle des klassischen Heldentums: einsam kämpfen, sich aufreiben, durchbeißen – bis man ausgelaugt, erkältet und mit leerem Blick fertig ist. Und die anderen hat man am Weg verloren. Einsamkeit gilt heute als eines der größten emotionalen Unternehmerprobleme!
Heldentum ist nicht zeitgemäß. Und es ist schon gar nicht netzwerk-gemäß!
Die gute Nachricht
Teams brauchen keine Helden! Teams brauchen gemeinsames Engagement, Woche für Woche aber auch für gute Events. Events haben zwei Wege, erfolgreich zu sein: das Spitzenthema oder das Spitzenteam. Man kann einen Top-Vortragenden zu einem Event holen und allein durch den Namen den Raum füllen, oder mit einem Top-Team gemeinsam arbeiten, jedem die Chance geben, erfolgreich zu sein und gemeinsam den Raum füllen.
Netzwerker haben hier echte Vorteile! Sie wissen: Erfolg entsteht durch kluge Verbindungen, effiziente Zusammenarbeit und das Vertrauen in andere und deren Beitrag.
Während der einsame Arbeitsheld noch damit beschäftigt ist, sein Burnout heldenhaft zu ignorieren, haben Netzwerker längst das nächste Projekt skizziert, eine Lösung aus dem Netzwerk gezogen, einander gefeiert und sind pünktlich zum Abendessen zuhause.
Der einsame Arbeitsheld, der Highlander, der Connor MacLeod der Betriebswirtschaft, hat auch einen Riesennachteil: er muss ja alles selbst können. Akquise, Buchhaltung, IT, Webdesign, Reifenwechsel, Gesundheitsvorsorge (die bei MacLeod vor allem hieß: nie den Kopf verlieren). Dabei verliert aber so manch ein Arbeitsheld mehr als seinen Kopf. Denn in einer komplexen Welt, kann man als Held nur in Überforderung untergehen.
Heldentum ist für Märchenbücher. Netzwerken ist für Unternehmerinnen und Unternehmer, die lieber smart statt heroisch, lieber gemeinsam statt einsam, arbeiten. Denn während der Held noch seine Wunden leckt, hat das Netzwerk längst das nächste Projekt an Land gezogen – ohne Drama, ohne Drachen, aber mit Erfolg.
Netzwerken mit BNI heißt ja: die Kompetenzen eines Konzerns erlangen, dabei nur die Kosten eines Kleinunternehmens genießen.
Also: Lass das Schwert stecken. Nimm lieber das Telefon in die Hand und stell’ die Zauberfrage.
Netzwerken heißt nicht kämpfen. Netzwerken heißt gewinnen – gemeinsam. Und mit genug Energie für das, was morgen kommt.