Der Networking-Canvas

Warum sind manche erfolgreicher im BNI System als andere?

Es gibt Chapter, in denen Empfehlungen wie selbstverständlich fließen. Andere kämpfen um jeden Kontakt. Warum ist das so? Woran liegt es, dass gerade jene Mitglieder, die viele Gäste einladen, oft auch viele Empfehlungen ins Chapter bringen? Und wieso scheinen manche wie von selbst auch selbst viele Empfehlungen zu erhalten?

Spoiler: Es liegt weder an der Chaptergröße noch an der Berufsgruppe.

Erfolg ist kein Zufallsprodukt, weder bei BNI noch außerhalb. Die zentrale Frage ist: Agierst Du reaktiv oder gestaltest Du aktiv Dein Netzwerk? Bist Du ein Unternehmer, der mit offenen Augen durchs Netzwerk geht und gezielt Beziehungen aufbaut – oder wartest Du, wer Dir zufällig begegnet?

Das Sekundärnetzwerk – der verborgene Erfolgsfaktor

Die Unterschiede zwischen erfolgreichen und stagnierenden Chaptern wurden dann sichtbar, als wir begannen, über das Sekundärnetzwerk zu sprechen: also jene Kontakte, die nicht im Raum sitzen, aber durch unsere Mitglieder eingebunden werden. Deshalb wurden die Netzwerkabende ins Leben gerufen – Abende ohne Mitgliedsantrag, aber mit Raum für echte Beziehungspflege.

Und jetzt gehen wir einen Schritt weiter: der Networking-Canvas

Inspiriert vom “Business Model Canvas” haben wir ein Werkzeug entwickelt, das Dir hilft, Deine Netzwerkbeziehungen sichtbar zu machen: den Networking-Canvas.

Was ist das Ziel?

Die Frage am Anfang lautet immer: Wie viele Unternehmen brauchst Du, damit Dein Unternehmen stabil läuft?

Viele sagen spontan „10 oder 20“. Die Realität? Über 50. Allein um das Büro am Laufen zu halten, brauchst Du vom Installateur über den IT-Dienstleister bis zum Drucker eine Vielzahl von Firmen. Online kann man viel bestellen – aber Amazon wird Dich nie weiterempfehlen. Der regionale Dienstleister hingegen schon. Jeder kann seine Visitenkarten online drucken, aber nur der regionale Drucker kann jeden von uns bei seinen Kontakten ins Gespräch bringen.

Der Networking-Canvas strukturiert diese Beziehungen:

1. Lieferanten
Ohne gute Lieferanten steht alles. Doch wer ist in Deinem Umfeld ein A-Lieferant – also kritisch und kaum ersetzbar? Und wie gestaltest Du diese Beziehungen aktiv? Wenn nicht: wen rufst Du an, wenn der Lieferant plötzlich ausfällt? Bist Du dessen C-Kunde wirst Du auch erst sehr spät bedient, wenn es eng wird.

2. Partner Deiner Kunden
Sie sind Deine Multiplikatoren. Wer arbeitet typischerweise mit Deinen Kunden zusammen, wenn Du im Spiel bist? Diese Gruppe ist ein Quell an Empfehlungen – wenn die Beziehung gepflegt ist. Denn die Partner Deiner Kunden haben Kontakte zu ähnlichen Kunden, die Dich aber noch nicht kennen.

3. Businesspartner
Das ist ein regelmäßiger Kontakt mit seltenen gemeinsamen Projekten. Daher hohes Potenzial bei spezifischen Anfragen. Sie sind Dein Sicherheitsnetz, weil sie oft unerwartet Türen öffnen.

4. Infrastruktur-Partner
Vom IT-Service über Steuerberater bis zum Schneeräumdienst: Sie halten Deinen Betrieb am Laufen – digital, rechtlich und physisch. Sie sind dann wichtig, wenn unerwartete und unvorhersehbare Herausforderungen auftauchen.

5. Kunden
Sie sichern Deine Liquidität, aber sind alle strategisch relevant? A-Kunden geben Dir mehr: Marktfeedback, Frühwarnsignale und Loyalität bei guter Beziehungspflege. C-Kunden dagegen dürfen Dich bloß nicht ablenken.

6. Bildungspartner
Seminare, Messen, Konferenzen – oft sind nicht die Referenten entscheidend, sondern die Teilnehmer. Hier knüpfen starke Netzwerker wertvolle Kontakte.

7. Strategische Partner
Obwohl nicht Teil der unmittelbaren Wertschöpfungskette, helfen Sie, Türen zu öffnen oder neue Zielgruppen zu erreichen. Selten planbar, aber oft entscheidend.

8. Behörden & Förderstellen
Wenig glamourös, aber enorm hilfreich, wenn man sie kennt. Beziehungen hier können den Unterschied machen, wie schnell ein Projekt umgesetzt werden kann oder auch wie einfach man “am kleinen Dienstweg” Informationen bekommt.

Was sind die stärksten Kontakte?

Sie sind regional, logisch oder natürlich entstanden. Der Networking-Canvas hilft Dir, sie zu erkennen und gezielt zu aktivieren. Er ist kein Trick – sondern ein Werkzeug für Profis.