Das Desaster: Debatten-Drama

In jedem Chapter kommt es früher oder später zu Debatten. Zu Diskussionen, zu "wichtigen Punkten", die "sofort besprochen werden müssen". Sehr selten aber doch kommt es vor, dass ein Mitglied das Wort an sich reißt und darauf besteht, in diesem Moment etwas in den Raum zu werfen.

Ganz klar: es gibt viele Themen, die besprochen werden könnten und die auch im Sinne des Chapters wären: wie wir Top-Empfehlungen austauschen, wie wir bestimmte Branchen einladen, wie wir die Ergebnisse steigern und so weiter. Dennoch gibt es ein Credo:

Ein BNI Meeting ist kein Debattierclub, denn...

  1. An den Debatten sind nie alle interessiert. Tatsächlich ist die vielfache Beobachtung, dass 3-5 Personen mitreden, die anderen sich nur vereinzelt - wenn überhaupt - melden.
  2. Gäste können der Debatte überhaupt nicht folgen, weder sind sie mit den Themen vertraut, noch kennen sie die Menschen im Raum. Sie sind auch nicht gekommen, um ein Streitgespräch zu verfolgen. Die Wirkung auf Gäste ist fatal.
  3. Das, warum die Menschen gekommen sind und worauf sie sich vorbereitet haben: Suchaufträge vergeben, 10 Min Präsentation halten, Empfehlungen, Umsätze & Co rückmelden, tritt auf einmal in den Hintergrund. Die Agenda hat ja keine Zeit für die Diskussion also muss wo anders Zeit beschnitten werden. 

 

Aus vielfachen, tristen Erlebnissen kann ich Dir versichern: Teams, die sich in Debatten verlaufen, verlieren den Fokus und drohen zu scheitern. Jedes mal, wenn ich erlebte, dass ein Team sich das antut, endete es im Verlust von Mitgliedern und einem rapiden Sinken der Empfehlungen.

Was also tun, wenn eine Debatte vom Zaun gebrochen wird?

Grundsätzlich ist das Nachfolgende eine Aufgabe des Führungsteams, doch es kann sein, dass das Team selbst involviert ist und mitgerissen wird. Daher sollte jeder die Standardvorgangsweise kennen:

  1. Wortmeldung wertschätzend unterbrechen und würdigen. Wer auch immer den Debattenbeitrag liefert, will dem Chapter damit ja weiter helfen. Der Weg mag nicht der richtige sein, doch sein Motiv ist ehrlich.
     
  2. Das Führungsteam oder die Runde fragen, ob das vom Mitgliederausschuss gelöst werden soll. Das wäre der bevorzugte Weg. Wenn das zielführend scheint, dann soll jener, der das Thema aufgeworfen hat, bis Ende der Woche das Thema schriftlich beim Mitgliederausschuss deponieren.
     
  3. 9 von 10 Themen kann der MA besprechen und klären. Seltene Fälle müssen von der Runde geklärt werden. In diesem Fall das Team fragen, ob dieses Thema heute oder nächste Woche nach dem Treffen um 9:00 Uhr diskutiert werden kann. Deshalb 9 Uhr weil dann nach dem Treffen Zeit für die Besucherorientierung ist und die Empfehlungen besprochen werden können. Meine Erfahrung ist, dass zum 9 Uhr Termin oft nur 1/3 des Chapters anwesend ist, weil das Thema für die anderen eben doch keine direkte Relevanz hat
     
  4. Vereinbarung dokumentieren und im Wochenmail auch den abwesenden Teammitgliedern bekanntgeben.
     
  5. Partnerdirektor von der Sache informieren damit er beratend zur Seite stehen kann. In meiner bisherigen BNI Erfahrung gab es keinen Fall, zu dem es nicht bereits wo anders Erfahrungen gab. Wir müssen nicht das Rad neu erfinden und können von den Erfahrungen der anderen profitieren.

 

Bei Debattenbeiträgen ist es wichtig, die Ziele des Teams vor Augen zu haben: jeder von uns will sein eigenes Business durch BNI fördern. Darum geht es und alles was davon ablenkt sollten wir äußerst kritisch beobachten.