Die häufigsten Fehler der Hauptpräsentation
Neben der Kurzpräsentation ist die Hauptpräsentation eines der wichtigsten Werkzeuge, um sich im Chapter zu positionieren. Und am Ende geht es immer um drei entscheidende Fragen:
Welche Wirkung hat meine Leistung bei meinen Kunden?
Welche Kunden suche ich konkret?
Wie kann man mich gut ins Gespräch bringen?
Richtig genutzt, führt die Hauptpräsentation direkt zu wertvollen Empfehlungen. Doch warum scheitert sie so oft? Zwei Hauptgründe: Entweder verliert das Chapter den Fokus oder – und das ist häufiger – die Präsentation selbst wurde falsch angelegt. Die typischen Fehler sind immer wieder dieselben:
Die größten Stolpersteine und wie du sie vermeidest
1. Ich, Ich, Ich – und mein Leben
Ja, Menschen kaufen von Menschen. Ja, Sympathie ist wichtig. Aber wenn eine Hauptpräsentation zur Lebensgeschichte wird – inklusive Schulzeit, Umzügen und der Liebe zur Region – dann ist das einfach zu viel.
Besser: Gib eine knackige Kurzvorstellung an den Schatzmeister. Der liest sie vor, während du bereits an der Technik arbeitest.
2. Technikdrama um 8:05 Uhr
Die Präsentation beginnt – und plötzlich stellt sich heraus, dass der Beamer anders als zu Hause ist. Jetzt folgt hektisches Umstöpseln, während 30 Leute zusehen. Ergebnis? Zeit verloren, Aufmerksamkeit weg.
Besser: Mach den Technik-Check um 6:45 Uhr – oder noch besser: eine Woche vorher, zur gleichen Uhrzeit. Stell’ sicher, dass die Technik um spätestens 7:00 Uhr funktioniert und Du entspannt die Bühne betreten kannst.
3. Ich, Ich, Ich – und meine Projekte
Wer die Präsentationszeit nutzt, um das eigene Produkt oder die letzten Projekte vorzustellen, liegt nur halb richtig. Nach der dritten Folie mit ähnlichen Bildern schalten 80 % der Zuhörer ab. Mit Schrecken erinnere ich mich an “Bilder von unsere letzten 50 Webseiten” einer Marketingagentur.
Besser: 1-2 Minuten für Highlights Deiner Leistung reichen. Mehr ist verschwendete Zeit.
4. 20 Folien mit Animationen – aber keine klaren Antworten
Wer acht Stunden in eine Hochglanz-Präsentation steckt, verliert oft das Wesentliche aus den Augen. Animationen? Ablenkung. Zu viele Details? Blockade.
Besser: Maximal fünf Folien – klare Antworten auf die drei Kernfragen. Minimal animiert.
5. „Ich habe da eine Kundenpräsentation – die nehme ich einfach“
Tödlich. Eine Verkaufspräsentation für Kunden ist nicht dasselbe wie eine Hauptpräsentation vor Geschäftspartnern. Wer glaubt, damit Zeit zu sparen, verliert wertvolles Potenzial. Hier erinnere ich mich an eine Beratungsfirma, das Mitglied war ein vom Chapter geschätzter Junior-Berater und zur Hauptpräsentation brachte sie ihren Boss mit, der eine herablassende Imagepräsentation hielt. Die Menschen mochten nachher unverändert aber die Firma gar nicht mehr.
Besser: 60 Minuten Vorbereitung investieren – das zahlt sich aus. Denn am Ende ist die Hauptpräsentation eine in Form gegossene Sammlung der Kernaussagen vieler Vier-Augen-Gespräche.
6. Fach-Chinesisch vom Feinsten
Quantenkombinatorische Optimierungsstrategien? Super – aber für deine Kollegen im Chapter völlig unbrauchbar. Wer nur Fachbegriffe serviert, bekommt keine Empfehlungen. NIEMALS.
Besser: Die entscheidende Frage beantworten: Was haben meine Kunden von meiner Leistung? Was bringt es ihnen konkret? Wie erkläre ich meine Leistung, dass meine ChapterkollegInnen diese in ihrem Alltag verorten können?
Der wichtigste Tipp: Nutze die letzte Minute klug
Rede 8 Minuten und bitte den Chapterdirektor, danach eine Minute Stille zu geben. Diese Minute nutzen alle, um nachzudenken, wen sie an dich weiterempfehlen können. Diese eine Minute bringt oft mehr als fünf weitere Minuten Redezeit!
Fazit
Wer diese Fehler kennt und vermeidet, holt das Maximum aus seiner Hauptpräsentation. Es geht nicht um Perfektion, sondern um klare, nachvollziehbare Antworten auf die drei entscheidenden Fragen. Halte es einfach, halte es relevant – und die Empfehlungen kommen fast von selbst.