Fragen für Deine Netzwerkplanung
Vor einiger Zeit interviewte ich einen Top-Netzwerker, der auf der größten Netzwerkkonferenz im deutschen Sprachraum, der DAKON, für unzählige Gäste und zahlreiche gewonnene Mitglieder ausgezeichnet wurde. Ich wollte von ihm wissen, was ihn motiviert, seit Jahren immer wieder Gäste einzuladen. Tatsächlich hatte er in drei Jahren über 120 individuelle Gäste in Chapter eingeladen. Seine Antwort hat mich lange beschäftigt:
“Ich überlasse mein Netzwerk ja nicht dem Zufall!”
Zufall entsteht, wenn zu viele Faktoren zusammenkommen, die wir weder überblicken noch kontrollieren können. Tatsächlich können wir das, was wir als „Zufall“ bezeichnen, beeinflussen. Wir können Wahrscheinlichkeiten zu unseren Gunsten verändern. Ganz simpel gesagt: Mit jedem Chaptermeeting und Cross-Chapter-Treffen erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, Empfehlungen zu erhalten. Mit jedem exzellenten Gast, den wir dem Chapter vorstellen, steigern wir die Chancen, das Chapter stärker zu machen.
Kay wollte sein Netzwerk nicht dem Zufall überlassen. Er wollte nicht passiv danebenstehen und anderen die Kontrolle überlassen, zu wem er Kontakt bekommt. Das ist der Unterschied zwischen passiven oder „reaktiven“ Netzwerkern und aktiven Netzwerkern, die ihr Netzwerk aktiv gestalten und zu Chancengebern werden. Passive Netzwerker sitzen auf dem Beifahrersitz und müssen mit dem leben, was andere bewerkstelligen. Aktive Netzwerker gehen anders vor. Und sogenannte „Netzwerk-Entrepreneure“ können nur den Kopf schütteln, wenn Gelegenheiten wie ein Besuchertag ungenutzt bleiben.
Profis planen
Der Unterschied zwischen einem professionellen Handwerker und einem amateurhaften Heimwerker ist die Planung. Der Profi plant im Detail, der Heimwerker beginnt einfach und improvisiert mit dem, was er vorfindet. Deshalb finden sich bei Heimwerkerprojekten oft unterschiedliche Schrauben und Materialien, die gerade zur Hand waren. Ein Profi würde das natürlich nicht tun.
Genauso verhält es sich beim Netzwerken. Ein passiver Netzwerker geht zu einer Veranstaltung und wundert sich, wer anwesend ist. Häufig ärgert er sich darüber, dass keine relevanten Kontakte da sind, oder dass wichtige Kontakte zwar anwesend sind, er aber unvorbereitet ist und das Potenzial nicht nutzen kann.
Profis planen ihre Veranstaltungen. Sie wissen vorher, wer voraussichtlich teilnehmen wird – auch, weil sie aktiv dafür gesorgt haben, dass die richtigen Kontakte kommen. Sie lesen vorab die Gästeliste und bereiten sich gezielt vor.
Wir geben dem Netzwerk Struktur
Planung heißt, einer Sache Struktur geben. Daher hier ein paar Fragen, die sich Profis stellen, wenn sie ihr Netzwerk planen:
Kundenorientiert
Wer ist vor oder nach mir bei meinen Kunden?
Das sind Firmen, die mein Kunde braucht, damit meine Leistung voll nutzbar wird.
Wer betreut meine Zielkunden noch - auch mit ganz anderen Themen?
Die haben oft Kontakt zu Entscheidern, die mir helfen können.
Welche Entscheider brauche ich noch für meine Projekte?
Wer ist in meinen Augen ein inspirierender Kontakt?
Auf die eigene Firma bezogen
Wen brauche ich, um meinen Betrieb am Laufen zu halten?
Wessen Lieferungen dürfen keinesfalls ausfallen?
Wessen Beratung brauche ich durchaus 1-2 Mal im Jahr oder häufiger?
An wen will ich Aufgaben auslagern, wenn es eng wird?
Die Antworten auf diese Fragen ergeben ein Beziehungsgeflecht, in dem mein Betrieb und oft auch meine Person eingebettet sind. Die Stärke dieses Geflechts hängt von der Qualität meines Netzwerks ab – und diese wiederum von meiner Beziehungspflege.
BNI Chapter bieten Anlässe zur Beziehungpflege
Beziehungen wachsen durch häufige Kontakte. Jede Kontaktaufnahme benötigt aber einen Anlass – vor allem, wenn es sich nicht um einen „natürlichen Kontakt“ handelt, der durch Freundschaften, Nachbarschaft oder Verwandtschaft entstanden ist und den man irgendwie immer anrufen kann."
Ein starkes BNI Chapter bietet Anlässe zur Beziehungspflege. Es entsteht durch starke Unternehmerinnen und Unternehmer, die gemeinsam durch gezielte Aktivitäten ein solides Chapter aufbauen und weiterentwickeln.
Wer Geschäftspartner sucht, sollte keine Mitglieder werben.