Was man beim KFZ-Fahrsicherheitstraining über BNI lernt...

Wir haben einen neuen Camper. Damit auch ein Auto mit anderem Radstand, anderem Fahrverhalten und man sitzt auch ganz anders. Wenn ich so ein Teil bekomme, gehe ich kein Risiko ein und mache ein Fahrsicherheitstraining. Denn da erst lernt man, was das Teil, welches man für teures Geld erstanden hat, sonst noch so hergibt.

Erste Runde: Slalomfahren. Mein Hinterreifen nimmt souverän JEDES Hütchen mit. Der Fahrtrainer sagt: “Jeden Meter, ein Köter! Stefan! Du nimmst bei jeder Kurve einen Passanten am Bürgersteig oder dessen Hund mit!”. Ok, 5kmh weniger auf einmal geht es etwas besser. Nur zwei Tote Hunde und ein Kind am Schulweg. Nochmal 5kmh weniger und alle überleben. Außer meine Geduld.

Ich fahre noch 25km/h und alle sind sicher. Wie ich damit durch Italien komme ohne mich für die Rente anmelden zu müssen, weiß ich aber noch nicht. Denn mit der Geschwindigkeit komme ich rechtzeitig zum Rentenantritt zurück. Bestenfalls.

Schnell & Effektiv heißt auch präzis und bewusst

Also fahren wir wieder schneller und das heißt: präziser fahren, genauer schalten, bewusster fahren. Das heißt: das System, welches mein Fahrzeug darstellt, besser verstehen und wissen, was macht das Teil, wenn die Straße glatt ist und man in eine Kurve fährt. Mehr lenken bringt weniger Traktion auf die Straße und man rutscht mehr - in den Gegenverkehr hinein. Mein Trainer meint: “ok, Dein Auto ist groß, wenn Du mal in den Gegenverkehr kommst, passiert Dir nicht viel, aber alle paar km einen Motoradfahrer aus dem Kühlergrill zu holen, ist auch nicht das Ziel.” Trainer haben einen schrägen Humor.

An der falschen Stelle zu bremsen, bringt auch nichts. Und auf einmal wird die ganze Detailkrämerei relevant mit der mich der Trainer am Start nervte: richtiger Sitz, richtige Handhaltung am Lenkrad, richtiger Blick. Diese ganzen unnötigen Details, werden auf einmal hochbrisant. Weil sie machen einen Unterschied aus, ob ich mit gutem Grip um die Kurve komme oder eben doch mit dem Gegenverkehr kuschle.

Bei BNI ist das nicht anders

Und da wurde mir klar, wie viel das mit BNI zu tun hat. Es mag komisch klingen, wenn man einem Team mit 21 Mitgliedern und einem Gast pro Woche sagt, sie mögen doch ihre Namenstafeln tragen. Die kennen einander. Doch wenn die mal 35 Mitglieder sind und 5 Gäste haben, wenn sie also das BNI System erfolgreicher nutzen und “mehr PS” auf die Straße bringen, dann sind die fehlenden Namenstafeln eine Hürde. Und sie dann einzuführen, ist mühsamer als sich von Anfang an daran zu gewöhnen. Glaub mir, sogar so eine Trivialität kann ein Jahr und länger dauern.

Und das sind ja nur die Namenstafeln. Wenn in einem 20er Team mittendrin 2 Personen aufstehen und telefonierend rausgehen, wirkt das für sich schon höchst unprofessionell, doch mit wachsender Größe wachsen diese Phänomene exponentiell, im 30er Team sind es dann 4-5, die immer wieder das Meeting stören. Zu einem 35er Team wird man so nicht einmal. Mehr als den zweiten Gang kann so ein Team nie einlegen.

Inspirationen für professionelles Netzwerken

Netzwerken mit Methode

Das Hörbuch von Stefan Gössler

alt
33 plus 1 Kniffe, mit denen man sein Netzwerk noch stärker macht. Gepackt in 135 Audio-Minuten. Mit eigenem Arbeitsbuch für BNI Mitglieder.

Und wenn ein 20er Team toleriert, dass 5 für keinen Besuchertag und für keine sonstige Veranstaltung einen Beitrag leisten, weder Gäste einladen noch aktiv mitwirken, dann ist diese “Träge Masse” bei einem 30er Team zu einem Drittel des Chapters und mehr angewachsen und dann ist die Krise vorprogrammiert. Und diese Krise ist fürchterlich, denn als erstes gehen jene, deren Engagement frustriert wurde und es bleiben jene, die bequem in ihrer Komfortzone träge sitzen bleiben durften. Was übrig bleibt, ist eine oft sehr schwer zu motivierende, inaktive Gruppe.

Es bedarf wiederholter Trainings, damit das System funktioniert

Wenn Du willst, dass Dein Chapter “fit” bleibt, dass es die PS auf die Straße bringt und das BNI System durch und durch funktioniert, musst Du darauf hinwirken, dass JEDES Teil funktioniert. So wie ein Auto mit dem besten Motor versagt, greifen die Reifen nicht, kommt ein Chapter nicht voran, wenn 12 Leute einladen, aber Besucherbetreuer, Medienkoordinator oder Mentoren am Rand stehen und nicht mitmachen.

Meine persönliche Meinung ist auch, dass jedes Team beim Führungsteamwechsel einen “Chapter TÜV” machen sollte. Einmal im Jahr durchchecken, ob die Abläufe abgestimmt sind, die Menschen einander unterstützen, die Dinge greifen etc. Dazu kann man den PD befragen, den ED einladen und sich kritisch hinterfragen. Denn nur, weil etwas ein paar Jahre ganz gut gelaufen ist, heißt das nicht, dass es nicht noch viel besser gehen könnte.

Weitere Artikel aus der Serie “Denkanstoß”