Die zentralen Gründe, warum Events scheitern

“Wie hat das nur passieren können?” Die Frage stand im Raum, als ein Chapter nach zwei erfolgreichen Besuchertagen plötzlich einen halb leeren Raum vor sich sah. Nicht erst einmal habe ich erlebt, wie auch starke Teams einen Event in den Sand setzen.

Doch ich habe auch erlebt, wie strauchelnde Teams mit einem starken Event ihr gesamtes Chapter “umdrehten” und einen Wachstumsschub erlebten.

Unklares Ziel - unklarer Event

Es klingt trivial und dennoch ist bereits der erste Stolperstein das unklare Ziel. Es bestimmt nicht nur, welchen Event man überhaupt macht sondern auch wie man vorgeht. Will man einfach Kontakte pflegen, dann passen Netzwerkabende oder Betriebsbesichtigungen. Doch will man als Team wachsen und mehr Geschäftspotenzial aufbauen, dann passen Besuchertage - und wenn Wachstum das Ziel ist, dann fokussiert man auf alle Maßnahmen, die das unterstützen, wie zB die Bewerbungsbögen als Feedback am Ende.

Fasst als Führungsteam ein klares Ziel ins Auge, formuliert und kommuniziert das Ziel als kurzen, klaren Satz ans Team. “Wir wollen beim Besuchertag mindestens 25 Gäste begrüßen und 3 Bewerbungen einsammeln.” ist eine klare Ansage.

Zu wenig Vorlaufzeit, um jedes Mitglied zu aktivieren

Der vielleicht häufigste Fehler ist, das Engagement der anderen Mitglieder nicht zu aktivieren. Nicht jeder ist bei jedem Meeting anwesend, nicht jeder hat sofort danach Zeit, seine Gästeliste zu überarbeiten. Chapter, die sich nicht ausreichend Zeit nehmen, um jedes Mitglied ins Boot zu holen, hängen unweigerlich einen Teil des Teams ab. Dann stehen sie am Ende da mit 2-3 Menschen, die stark einladen, 1-2 machen noch ein wenig und der Rest… wurde “abgehängt”. Ein Fehler, der manchmal noch lange nach dem Event zu spüren ist.

Plane mindestens 6, besser 7-9 Wochen Vorlaufzeit für die Eventvorbereitung.

Keine Führung durch den Prozess

“Das ist doch kein Kindergarten, das sind Unternehmer, die wissen was zu tun ist!” Ungefähr alle 6 Monate habe ich einen Chapterdirektor, der mir diese Worte an den Kopf wirft. Das ist OK, Führung ist eine Herausforderung und auch ein CD darf mal frustriert sein. Besser er lässt bei mir Dampf ab als vor der Gruppe. Aber eines muss klar sein: Alles, was man im Team machen will, braucht Führung. Jedes Volleyballteam hat einen Kapitän, jedes Segelboot einen Skipper. Denn egal wie kompetent die Personen sind, jede Teamaktivität braucht Führung.

Chapterdirektoren, die diese Führungsrolle bei der Eventplanung nicht wahrnehmen, enthalten ihrem Team eine der wichtigsten Dienstleistungen vor - und programmieren damit Enttäuschungen.

Rollen nicht engagiert

Ein Besuchertag wird von mehreren Rollen bespielt. Oft ist der Eventkoordinator der Projektleiter - manchmal auch der CD. Doch auch der Medienkoordinator, der Mentorenkoordinator und vor allem der Trainingskoordinator müssen aktiv sein. Wer darauf vergisst, deren Engagement zu besprechen und einzuholen, legt sich selbst Stolpersteine in den Weg.

Trainings nicht auf den Event abgestimmt

Manche Chapter kündigen einen Besuchertag an und machen dann weiter wie gehabt. Sie vergessen, die Mitglieder zu führen. Diese Führung erfolgt über Meilensteine im Rahmen des Trainingsparts.

Der Trainingskoordinator füllt das Projekt mit Leben, denn er verbindet die Meilensteine mit einem Roten Faden. So wird Schritt für Schritt das Gäste- bzw. Event-Flip ergänzt, bis man konkret weiß, wer wen einladen wir. Ebenso vermittelt der Trainingskoordinator worauf es beim Nachfassen der schriftlichen Einladungen ankommt und wie man das kollegiale Telefonat zeitsparend durchführt. Chapter, die hier Abkürzungen machen, wählen unvermutet den weit aufwändigeren Weg zur Erreichung ihrer Ziele.

Keine klare Einladung sich zu bewerben

Unzählige Besuchertage habe ich erlebt, wo grandiose Schleifen gedreht wurden, um Besucher nicht mit einer Bewerbung zu konfrontieren. Interessierte Gäste wurden so effektiv verjagt!

Wenn Bewerbungen das Ziel sind, machen wir den Weg dort hin so einfach wie nur irgendwie möglich. Die 1-2-3-Methode hat sich als das beste Werkzeug bewährt, um Interessenten über die Mitgliedschaft zu informieren.

Ungeplante Nachbetreuung von Gästen

Selbst begeisterte Gäste entscheiden oft erst in den Folgetagen. Tatsächlich bekommen wir manche der besten Bewerbungen erst in den Wochen nach einem Besuchertag. Damit wir es den Interessenten auch hier leicht machen, brauchen wir eine koordinierte Nachbetreuung. Die muss innerhalb von 48h nach dem Meeting beginnen, sonst ist der Eindruck bereits zu lange her.

Starke Teams haben die Nachbetreuung vorab geregelt, manchmal auch schon von der Region oder der Zentrale Ressourcen “vorbestellt”, damit die Nachbetreuung effektiv funktioniert. Schwache Teams machen es sich kompliziert, indem zB die Gastgeber selbst nachkontaktieren sollen - was fast nie passiert oder die Besucherbetreuer telefonieren, wenn sie dann mal Zeit haben, was von 10 Chaptern bei 1-2 tatsächlich auch klappt.

Klärt bereits in der Planung, wer die Gäste nachkontaktiert.

Events generell und Besuchertage ganz besonders haben ein großes Potenzial, den Charakter eines Teams zu bestimmen. Ihr beschließt bereits im Vorfeld, wo die Reise hingehen soll, wie konsequent ihr seid und welche Ziele Ihr Euch setzt.

Fragen für Deine Netzwerkplanung

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Auf den letzten Metern entscheidet sich, ob Du das Potenzial wirklich ausschöpfst.

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Stunde der Wahrheit: der Briefversand

Teams entstehen an gemeinsamen Zielen. Gemeinschaften daran, wie ein Team an die Ziele herangeht. Das sind zwei der zentralen Führungsleitsätze bei BNI.

Wir benötigen heute:

  • Ein Anschreiben für jeden Gast.

  • Ein neutrales Kuvert ohne Fenster ohne Logo.

  • Briefmarken für normale Briefe, meist in Rollen.

  • Optional: Chapterflyer mit allen Berufen im Team. Hier darauf achten, dass der Brief dann noch immer <20g hat, damit die richtige Frankierung verwendet wird.

Ein Meilenstein in der Eventvorbereitung

Der Briefversand, so trivial er sein mag, ist ein großer Meilenstein im Erleben der Eventvorbereitung. Jeder einzelne, der hier Engagement zeigt, kann mit einer Veränderung seiner wahrgenommen Glaubwürdigkeit im Team rechnen. Aber auch wer kein Engagement zeigt, wird das erleben. Ich habe beim Briefversand bereits Menschen erlebt, die von der Randerscheinung im Team zum Gallionsfigur heranwuchsen und andere, die ihren Expertenstatus völlig verloren.

 
  • Wir können die Kompetenz anderer nicht erkennen. Ein Malermeister kann nicht sagen, ob ein Anwalt fachlich gut ist. Nur ein mindestens genauso guter Anwalt könnte das. Der Anwalt kann auch über den Maler auch nur in Bezug auf Mängel urteilen, aber ob die Arbeit “gut”, “sehr gut” oder “außergewöhnlich gut” ist, kann nur ein anderer Maler sagen.

    Aber unser Unterbewusstes will Orientierung, will Klarheit, also urteilt es mit dem “Halo-Effekt”. Dieser Effekt beschreibt “Situationen, in denen wir Eigenschaften einer Sache oder Person auf andere Aspekte projizieren.” Auf gut Deutsch: wenn der angesehene Anwalt beim Einladen zum Besuchertag nur Ausreden findet, warum er gar niemanden einladen kann - so als hätte er keine Freunde oder Geschäftspartner - dann ist seine Glaubwürdigkeit brutal angekratzt.

    Auf der anderen Seite: jeder aktive Netzwerker, also jemand, der über Gäste- und Vertreterliste verfügt, kann hier mit wenig Aufwand seine Glaubwürdigkeit nach innen wie nach außen steigern.

An so einigen Stellen ist BNI durchaus “old school”, also sehr traditionell, das beginnt bei der Meetingform, geht über die Visitenkarten eben bis zu der Art, wie wir Events vorbereiten. Das ist ein USP von BNI, der einen echten Unterschied macht. Beim Briefversand ist der Brief ganz konkret ein wahrer Aufmerksamkeitsturbo. Damit das klappt, gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Die Briefvorlage

Es gibt verschiedene Briefvorlagen. Du kannst sie hier herunterladen und auf Deinen Event anpassen. Tatsächlich ist es weniger wichtig, welche Vorlage Du verwendest als DASS Du eine verwendest. Denn wann hast Du zuletzt einen echten Geschäftsbrief bekommen, der keine Formalität war, wie zB eine Rechnung?

Bei der Vorlage ist nur wichtig:

  • Es fehlt die Uhrzeit

  • Meist fehlt der Ort

Diese fehlenden Punkte sind wichtig, weil sie uns einen Inhalt für das erste Telefonat geben. Ohne dieser “Sollbruchstellen” wäre das Telefonat nur ein “Hast Du meinen Brief bekommen?” Was so sinnvoll ist, wie der Anruf, ob das Mail angekommen ist. Nämlich gar nicht.

Ablauf des Briefversands

Wir starten OHNE FRÜHSTÜCK mit sauberen Tischen. Auch wenn wir ein Arbeitsfrühstück sind, wollen wir weder Kaffeeflecken noch Semmelbrösel mit unseren Briefen mitschicken.

Es sitzen immer Gruppen von drei Personen zusammen.

Am Start wird das Flipchart ergänzt. Eine einfache Abfrage wie viele Briefe nun tatsächlich hier sind. Nicht selten kommen noch welche dazu, wenn man mal im Überlegen ist, wen man noch in seinem Netzwerk aktivieren will.

Die Dreierteams arbeiten nun wie folgt:

Im Team geht der Briefversand sehr schnell!

  1. Person faltet den Brief und steckt ihn quer in ein neutrales Kuvert. Wir verwenden keine Kuverts mit Firmenlogo oder Fenster, um den Eindruck eines Werbemails zu vermeiden.

  2. Person schreibt händisch die Empfängeradresse auf den Brief. Absender ist bei einfachen Briefen nicht nötig. Wir arbeiten nicht mit Etiketten, wieder um den Eindruck eines in Serie produzierten Werbebriefs zu vermeiden.

  3. Person frankiert und verschließt den Brief.

Mit etwas Routine frankiert ein Chapter auf diese Weise über 400 Briefe in weniger als 10 Minuten.

Briefversand: Feuerwerk der Glaubwürdigkeit

Der Briefversand ist für sich keine aufregende, ja fast eine langweilige Sache, doch er ist ein echter Meilenstein. Beim Briefversand erleben wir einen wahres Feuerwerk der Glaubwürdigkeit im Chapter. Denn nicht nur hat jedes Mitglied hat hier Gelegenheit, sein äußeres Netzwerk, das Sekundärnetzwerk, zu aktivieren, es zeigt auch jeder sein Engagement und seine regionale Verwurzelung nach innen, ins Chapter hinein.

Wie Netzwerk-Profis arbeiten

Profis gestalten ihr Netzwerk mit Struktur und Plan

Die große Besuchertags- & Eventseite (Themenseite)

Besuchertage sind ein Kernprojekt jedes Chapters. Gute Chapter machen davon meist 3 im Jahr (Mai/Oktober/März). Sie haben auch die größte Tradition, daher überrascht es nicht, dass zu ihnen sehr viel Material existiert.

Im ersten Schritt findest Du hier alle Materialien zum Besuchertag gesammelt.

Diese Information soll helfen

  • den Ablauf im Blick zu haben

  • Für jede Woche passende Trainingsparts zu kennen

  • Schritt für Schritt auf den Event hin zu arbeiten.

Die Zeitachse “Wochen zum Event” ist eine grobe Angabe. Starke, routinierte Chapter können Besuchertage auch zügiger vorbereiten. Teams im ersten Jahr sollten dagegen eher eine Woche mehr planen. Die zentralen Meilensteine - Ankündigung, Flipchart, Briefversand - sollten zeitlich schon eingehalten, andere Themen dagegen können als Trainingsparts durchaus gemischt werden.


Planung, Vorbeitung und Grundsätzliches



Die Vorbereitung im Chapter - ca. 8 Wochen zum Event


Kick-Off: erste Details werden fixiert (6-7 Wochen zum Event)


5 Wochen zum Event


4 Wochen bis zum Event


Die Gästeliste wird fixiert - 2-3 Wochen Zum Event


letzte Vorbereitungen - Noch eine Woche


Ende des Events: Start des Netzwerkens
Erfolgsfaktoren und Ausblick


Den lad' ich doch nicht nochmal ein! Oder: Wie oft sollten wir Menschen einladen?

“Lade ich den nochmal ein?” ist in vielen Fällen die falsche Frage mit der wir uns nicht nur blockieren, wer in diese Falle tappt, schädigt sein ganz persönliches Netzwerk.

Warum Du niemanden zu BNI einladen solltest... - die LRN Kontakte

Bitte hör einfach auf, Menschen zu BNI einzuladen. Sei klüger!

Die Zwillings-Event-Strategie

Wie wir die Einladungsphase für einen Besuchertag optimieren

Warum es Nachbetreuung von Gästen braucht

Nur 10% aller Gäste bewirbt sich beim Meeting selbst. Der Rest benötigt Nachbetreuung. Wie sie funktioniert und erfolgreich ist, erfährst Du hier.

Netzwerkabende - ein Abend für bessere Kontakte

Netzwerkabende sind ein neues, viel versprechendes Format für BNI Chapter

Vom Kontakt zum Geschäftspartner

BNI Mitglieder profitieren von einer Strategie, mit der ihnen das Chapter dabei hilft, gute Kontakte zu wertvollen Partnern zu machen. Egal, ob die Mitglied werden oder nicht.

Gäste einladen - So formuliert es sich leichter

Dieses “Best of Phrasen” soll eine Inspirationssammlung sein - keine Textsammlung zum Ablesen. Ich ergänze diese Liste ständig, da immer wieder neue Menschen neue Ideen haben. Auch hier kann man dazu schon einiges lesen.

Columbo-Methode

  • Am Ende eines Telefonats mit einem guten Kontakt und wenn gutes Klima herrscht, stelle die folgende Frage: „Übrigens, ich suche einen guten [Zielbranche] für unsere Unternehmerrunde. Hast Du einen guten Kontakt?

  • Bei: „Ja, die Firma xxx“ – Telefonnummer erfragen und anrufen: „Guten Tag, Sie wurden mir vom Herrn XXX empfohlen…“.

  • Bei: „Nein, kenne ich auch nicht.“ – können wir antworten „OK, kann man nichts machen. Falls Du mal einen richtig guten Geschäftspartner kennst, der gerne mehr Umsatz machen will, wir haben viele gute Empfehlungen.“

  • In vielen Fällen wird der Gesprächspartner – sofern er BNI noch nicht kennt – selbst neugierig und will selbst kommen.

Türen öffnen

Nach Smalltalk: „Kurze Frage, hast Du Kapazitäten für neues Geschäft?“ Dialog, dann weiter „Ich würde Dich gerne ein paar Unternehmern vorstellen, und sehen, ob die für Dich die Tür zu neuen Kunden öffnen können. Wäre das interessant?"

Das Branchen-Casting

Ich möchte in Zukunft stärker via Empfehlungen Kunden gewinnen und vermitteln. Dafür bauen wir ein kleines Team an UnternehmerInnen aus ganz verschiedenen Branche auf. Wir prüfen gerade, mit welchem Experten aus [Fachgebiet Deines Gesprächspartners] wir in Zukunft zusammenarbeiten. Ich würde Dich einladen, Dich dem Team vorzustellen, dann kannst Du Dir ein Bild machen und wir können besprechen, ob Du der Richtige für uns bist.
(Hinweis: Die Casting-Phrase geht natürlich auch gut mit der Columbo-Technik.)

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